Das kanadische Öl- und Gas-Unternehmen "PRD Energy" zieht sich aus Schleswig-Holstein zurück und gibt seine Aufsuchungserlaubnisse zurück. Auch wenn das Unternehmen als Begründung die niedrigen Ölpreise angibt - der massive Widerstand in den Regionen, nicht nur von Bürger_inneninitiativen, auch von Städten und Gemeinden, hat sicherlich einen Teil dazu beigetragen. Aber auch wenn das Ergebnis zu begrüßen ist, Zeit auszuruhen bleibt nicht, denn die Fracking-Lobby wird nicht aufgeben. Noch Ende Mai
Am Donnerstag, 28. Mai, hatten wir in Schwarzenbek eine sehr gute Veranstaltung der Bundestagsfraktion. Thema war Fracking im Kontext der Freihandelsabkommen TTIP und CETA. Hansjürgen Schulze hat sehr kompetent über die Lage in Schleswig-Holstein berichtet, Hubertus Zdebel, der Obmann der LINKEN. im Bundestag, hat berichtet über den Stand im Bundestag, insbesondere über das geplante Gesetz von Sigmar Gabriel und Barbara Hendricks, mit dem Fracking recht weitgehend ermöglicht wird. Zdebel bezeichnet es nur als "Fracking-Ermöglichungs-Gesetz" (Rede von Hubertus Zdebel im Bundestag).
"Wer hat uns verraten..." - mittlerweile gelebte Parteikultur in der SPD. Und so will Sigmar Gabriel auch nicht hintan stehen, wenn es gilt, das vor der Wahl noch verdammte Fracking in der BRD zuzulassen.
Wer jetzt meint, uns gehe das ja nichts an, das sei ja weit entfernt, geht fehl: Quasi in direkter Nachbarschaft, in Prasdorf (Kreis Plön), ist dies gerade Thema. Dort ist übrigens auch die CDU gegen das Fracking
(die SPD sowieso); ist ja auch einfach, wenn es nicht darum geht, mal den Rücken nach oben gerade zu machen, sondern leere Versprechungen abzusondern!
Bei der "Kieler Runde" hat übrigens noch MdB Stritzl (CDU) mir angesichts der Diskussion um
TTIP vorgeworfen, unbegründet "Angst zu schüren", als ich das Beispiel Prasdorf erwähnt habe:
Dass es dann doch, dank Gabriel, so schnell gehen würde, habe ich da noch nicht geahnt. Vorauseilender Gehorsam der SPD wohl wieder einmal, traurig, aber vorhersehbar.
Der "grüne" Umweltminister in Schleswig-Holstein, Habeck, meinte übrigens in Bezug auf Prasdorf, es sei kein Problem, dem sich dort ansiedelnden Unternehmen das Fracking auch nachträglich zu verbieten. Wenn jetzt dieses Gesetz auf
Bundesebene kommt, wird wohl auch diese Hoffnung mal wieder eine der "grünen" Blütenträume bleiben.
Leider gibt es noch keine wirklich breite Bewegung gegen das Fracking, und es wird immer schwieriger, je mehr Fakten geschaffen werden. Immerhin nimmt die Informiertheit über die Problematik in
der Bevölkerung zu. Eine gute Seite, die sich der Problematik verschrieben hat, dem Widerstand, ist diese hier, mit vielen wichtigen Hintergrundinfos:
http://www.gegen-gasbohren.de/
Auch hier gilt also: Informieren, Widerstand leisten, Fracking verhindern!