
Als nächstes brachte mich meine Tour durch die Windenergie-Landschaft Schleswig-Holsteins in das Dorf Sprakebüll.
Bei einem spannenden Gespräch mit dem Bürgermeister Karl Richard Nissen, Christian und Hans-Christian Andresen und Christian Geshoff (Geschäftsführung Solar-energie-Andresen), Horst Leithoff, dem Vorsitzenden des BWE Schleswig-Holstein
und Hartmut Jensen (DIE LINKE), dem Bürgermeister von Schwabstedt, der zum Gespräch dazu gekommen war, erfuhr ich wie ein Dorf eigenständig die Energiewende vor Ort voran bringen kann.
Hier haben Einwohner schon in den 90er Jahren mit einem Bürgerwindpark und später auch mit Bürger-Solar-Anlagen große Schritte zu einer nachhaltigen Energiewende in Bürgerhand gemacht. Dabei hatten sie auch das Beispiel von Friedrich-Wilhelm-Lübcke-Koog mit seinem Bürgerwindpark vor Augen, wo wir zuvor gewesen waren.
Die Einnahmen aus der Bürgerenergie kommen heute dem ganzen Dorf zugute. Sprakebüll hat inzwischen ein genossenschaftlich organisiertes Wärmenetz und ein E-Mobil, das als Car-Sharing Auto den Bewohnern des Dorfes zur Verfügung steht. Perspektivisch will man hier mit einem oder mehreren selbstfahrenden Autos eine Möglichkeit schaffen, eine Art kleinen Rufbus für die Einwohner zur Verfügung zu haben. Es gibt für die Kinder im Dorf kostenlose Schwimmkurse, Fahrradwege wurden von der Gemeinde gebaut, Musikunterricht für die Kinder kann finanziert werden und vieles mehr.
In Sprakebüll kann man sehen, wie viel möglich ist, wenn man die Energiewende den Menschen vor Ort und nicht den großen Konzernen überlässt.
Zum Abschluss konnte ich zum nächsten Termin noch mit einem Tesla fahren, der eine Autopilotfunktion hat. Ein ungewohntes Gefühl, aber ein spannender Blick eine mögliche Zukunft der Mobilität gerade auf dem Land.