
Ich muss mal ein paar persönliche Bemerkungen loswerden: Bei Schuldiskussionen bin ich jetzt schon ein paarmal gefragt worden nach "der antifa", die sei ja genauso schlimm, wie die Nazis. Jedes Mal habe ich darauf verwiesen, dass Antifaschismus Grundlage meiner Politik ist und ich keinen Grund habe, mich zu distanzieren. Die Brandanschläge von Mölln, Solingen und Lübeck, der Rassismus in den 1990er Jahren, die Schleifung des Asylrechts durch die SPD gehörten mit zu den Gründen, warum ich aktiv geworden bin. Ebenso haben mich Begegnungen mit Antifaschist*innen in meinem Elternhaus, allen voran mit dem im letzten Jahr gestorbenen Lorenz Knorr, geprägt, Menschen zu kennen, die mit ihrem Leben gegen den deutschen Faschismus eingetreten sind.
Und nicht zuletzt war es auch der Film Schindlers Liste, der mich damals tief beeindruckt hat, als er in die Kinos kam. Deshalb gehe ich gegen Nazis auf die Straße, habe in Lübeck, Dresden und Neumünster Nazis blockiert. Damit Rassismus und Antisemitismus, Ausgrenzung und Menschenhass nie wieder hingenommen werden, niemals zur Normalität werden, nirgends. Die gesellschaftlichen Kämpfe gegen Ausbeutung und Unterdrückung gehören zusammen, sie sind im Kern soziale Fragen, die Antwort ist eine emanzipatorische Klassenpolitik, die die Kämpfe für eine andere, solidarische Gesellschaft der Freien und Gleichen verbindet. Antifaschismus ist dabei eine zentrale Grundlage.