Europa badet in Blut

65 Tote vor der Küste Tunesiens. Diese Nachricht wird mittlerweile fast gleichgültig hingenommen. Für viele scheinen die Leben dieser Männer, Frauen, Kinder minderwertig, die Berichterstattung ist desinteressiert. Dabei sterben nach Angaben desUNHCR, the UN Refugee Agency durchschnittlich jeden Tag mindestens sechs Menschen im Mittelmeer, wenn sie nicht vorher, beispielsweise in der Wüste, sterben. Und dieses Europa macht sich schuldig, man könnte sagen, es begeht Mord: Es tritt Menschenrechte und Völkerrechte mit Füßen, ignoriert die Urteile des Europäischen Menschengerichtshofs.

Es kriminalisiert zivile Seenotrettung und behindert sie, treibt Geflüchtete zurück in die Arme von Folter, Vergewaltigung und Mord, unterstützt es noch finanziell, obwohl die Regierungen wissen, wie die Situation in Libyen ist. Dabei schaffen die Staaten Europas Gründe, warum die Menschen fliehen: Durch eine unfaire Handelspolitik, indem die Menschen ihre Lebensgrundlagen geraubt werden, etwa durch gnadenlose Überfischung, durch Raubbau an der Natur, durch Anheizen des Klimawandels, durch Waffen- und Rüstungsexporte und die Unterstützung autoritärer Staaten wie Saudi-Arabien. Deshalb kann niemand diese Europäische Union abfeiern - sie ist Feind der Menschenrechte und hat den Friedensnobelpreis nicht verdient. Wir müssen für ein anderes Europa der Menschenrechte, der Solidarität und des Friedens kämpfen. Deshalb unterstützen wir die Seebrücke - Schafft sichere Häfen und die zivile Seenotrettung.