
Wir haben nur zwei Alternativen: Entweder wir entwickeln einen Plan, wie wir unsere Gesellschaft umgestalten, solidarisch und für alle, oder die Klimakatastrophe wird zu einem chaotischen, verlustreichen Wandel zwingen. Besonders dramatisch ist die Situation im Verkehrsbereich, hier ist keine Änderung im Sicht, und die Melange aus mächtigen Autokonzerne, die die Politik in der Hand zu haben scheinen, aber keinen Plan für die Zukunft, und einer alternden Gesellschaft, die nicht vom Fetisch Auto lassen mag, ergibt eine toxische Mischung. Ich bin überzeugt davon:
Unsere Aufgabe ist es zu erzählen, wie es anders geht, und deutlich zu machen, dass die Änderung, das Ringen um eine solidarische, öko-soziale Gesellschaft für uns alle zum Vorteil ist. Im Verkehrsbereich heißt es: Elektromobilität ist ein wichtiger Bestandteil, allein vom Wirkungsgrad, aber es wird nicht ohne eine drastische Reduzierung des Individualverkehrs funktionieren, verbunden mit dem entsprechenden Ausbau von Bus und Bahn und der drastischen Verbilligung dieser Verkehrsmittel. Aktuell steht jeder PKW 23 Stunden am Tag rum und frisst Abstellfläche. Eine intelligente Verkehrspolitik würde den Individualverkehr aus den Städten verbannen, würde Nahverkehr, Fahrrad und Fußgänger*innen den absoluten Vorrang geben. Das wäre für uns in den Städten erholsamer, gut für Klima und Umwelt. Zudem ist es eine soziale Frage, denn unter den Auswirkungen des Individualverkehrs leiden in erster Linie einkommensschwache Haushalte, die an den großen Straßen leben müssen, selbst aber oftmals kein Auto besitzen. Die Konzepte existieren, die Technik ist vorhanden - wir müssen nur den Druck machen für die öko-soziale, radikale Verkehrswende, die jetzt notwendig ist.