
Der Seehafen Kiel meldete heute, dass in diesem Jahr über 600 000 Gäste auf 33 Kreuzfahrtschiffen den Kieler Hafen ansteuern werden. Insgesamt werden 178 Mal Kreuzfahrtschiffe in Kiel vor Anker gehen.
Wirtschaftlich ist das sicher eine gute Nachricht für den Kieler Seehafen, man muss aber bedenken, welch immense Klima- und Umweltschäden von der ständig steigenden Zahl an Kreuzfahrtschiffen auf den Weltmeeren verursacht werden.
Bis 2020 können Schiffe sogar noch ohne Einschränkung mit Schweröl fahren. Die Kreuzfahrtschiffe stoßen eine Unmenge an Feinstaub und CO2 aus. Rußpartikelfilter sind nicht vorgeschrieben.
Selbst wenn in einem Hafen Landstrom verfügbar ist, laufen die Motoren der Schiffe oft weiter und stoßen weiter ihre Abgase aus, weil es teurer ist, den Strom von Land zu beziehen. Die Bundesregierung setzt hier auf Freiwilligkeit. Ich finde das absurd. Hier müssen Gesundheit und Klimaschutz Vorrang haben vor wirtschaftlichen Erwägungen. In Kiel werden jetzt Landstromanlagen eingerichtet, das ist ausgesprochen begrüßenswert. Es muss aber verpflichtend für die Schiffahrtsunternehmen sein, diese Landstromanlagen auch zu nutzen, wenn sie verfügbar sind. Und natürlich müssen genügend Anlagen für alle Schiffe geschaffen werden, die den Kieler Hafen ansteuern.