
Noch läuft die Frist, um vor dem Bundesverwaltungsgericht Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss für die feste Fehmarnbeltquerung einzureichen. Das stört aber weder die dänische Seite, bereits jetzt mit umfangreichen Vorarbeiten zu beginnen, um den EU-Zuschuss in Höhe von 589 Millionen Euro abrufen zu können noch CDU, Grüne und FDP in Schleswig-Holstein, auf Recht und Gesetz in Deutschland zu pfeifen.Statt sich schützend vor die Kritiker des Seetunnels zu stellen, zumindest bis das Bundesverwaltungsgericht endgültig entschieden hat, fällt FDP-Verkehrsminister Bernd Buchholz ihnen in den Rücken.
Er reiht sich damit ein in die Riege der Unternehmer und Wirtschaftsverbände, die das 18 Kilometer lange und umweltzerstörende Untersee-Monster als „Meilenstein für die Region, das Land Schleswig-Holstein und die Europäische Union“ und „Freudentag für die Wirtschaft in Ostholstein“ bejubeln. Von Menschen, ihren Existenzen, von Umwelt oder sozialen Folgen im Land ist nicht die Rede.
Gutachter haben auf die negativen Folgen des Ostseetunnels hingewiesen. Ihre Warnungen werden von Schwarz-Grün-Gelb im Land sowie Schwarz-Rot im Bund ebenso vom Tisch gefegt wie die Bedenken zigtausender Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Mit dem Tunnel wird die Demokratie versenkt.