
Am Freitag fand die rechtsterroristische Mordserie in Christchurch statt. Bewusst schreibe ich erst jetzt dazu, zu sehr standen sich die beiden zentralen Ereignisse des Tages entgegen, hier der Mut und die Zukunft, da Hass und Mord. Der Rechtsterrorist hat gezielt Muslim*innen ermordet, vom Kleinkind bis zum alten Mann. Getrieben von einer rechten Ideologie, mit vielen Versatzsstücken, wie wir sieauch bei uns im Bundestag Woche für Woche hören: Homophobie, Islamfeindlichkeit, die These vom "großen Austausch" durch Migration (auch "Volkstod" im Nazisprech). Er feierte sich als Verteidiger des weißen Europa. Positiv bezog er sich nicht nur auf Breivik, sondern auch auf rechtsterroristische Netzwerke in Justiz, Bundeswehr, Polizei.
Auch in Deutschland gibt es Listen, in denen Antifaschist*innen und Demokrat*innen geführt werden. Ich selbst stehe als "weißer Verräter" auf so einer Liste, jüngst wurde eine Liste von Mitgliedern von Aufstehen gegen Rassismus veröffentlicht, mutmaßlich aus dem Umkreis der AfD, mit Namen und Wohnort. Die Bedrohung von rechts ist real. Die Radikalisierung wird vorangetrieben durch den bodenlosen Hass, hier in den "sozialen" Netzwerken, auf der Straße, aber auch in den Parlamenten. Ich gedenke der Opfer des rechten Terrors. Und ich erinnere daran, wie er unsere Gesellschaft zerfrisst, und alle, die Demokratie, bedroht. Wir sollten uns alle dagegen zusammenschließen. Unsere Solidarität ist stärker als ihre Hass.