Gurtpflicht? Nein Danke!

Ein Tempolimit innerhalb geschlossener Ortschaften würde dazu führen, dass der Verkehr in den Städten zusammenbricht. Tempo 50 sei eine unzulässige Einschränkung der Autofahrer. Trotz massiver Bedenken wurde 1957 die Begrenzung auf 50 km/h beschlossen. Ähnlich verhält es sich mit der Einführung des Sicherheitsgurts, die Widerstände waren groß: Er schränke Freiheit und Eigenverantwortung ein, es bestehe die Gefahr, dass bei Frauen der Busen in Mitleidenschaft gezogen werde und ähnliches. 1975 wurde dennoch die allgemeine Gurtpflicht eingeführt, und Beides wird heutzutage nicht mehr grundsätzlich in Frage gestellt.

 

Im Gegenteil: Airbag und Assistenzsysteme haben sogar zu einer Verbesserung der Sicherheit geführt.

Nun kann man sarkastisch formulieren, jeder Verkehrstote führe zu einer deutlichen CO2-Reduktion. Auch aus diesen Gründen sei ein generelles Tempolimit nicht begrüßenswert. Doch der Vergleich mit Nachbarländern, zuletzt Frankreich, aber auch der Vergleich von Abschnitten mit und ohne Tempolimit zeigt, dass die Zahl der Verkehrstoten sinkt, wenn die Differenzgeschwindigkeit im Falle eines Unfalls geringer ist. Hier ist dann die Frage, ob ein absurder Freiheitsbegriff rechtfertigt, nicht weiter die Zahl der Verkehrstoten abzusenken.

 

Hinzu kommen weitere Argumente, wie die Absenkung der CO2-Emissionen (der Weltklimarat hat deutlich gemacht, dass jede Maßnahme ergriffen werden muss, das geht dann auch an die, die meinen, so eine Maßnahme sei ja nachrangig), ein besserer Verkehrsfluss und weniger Staus, weniger Verschwendung von Ressourcen. Dem Argument, dass ohnehin schneller gefahren würde, könnte man mit der generellen Drosselung der Maximalgeschwindigkeit ab Werk und höheren Bußgeldern entgegenwirken.