
"Wenn die zu Hause geblieben wären, wäre das nicht passiert.", "Die suchen doch nur das Leben in der sozialen Hängematte", "Wir können nicht halb Afrika aufnehmen." - Das sind ein paar der Reaktionen auf die Nachricht vom Tod von 170 Flüchtlingen auf dem Mittelmeer. Für mich zeigt das, wie entmenschlicht die Debatte zum Teil ist.
Ich habe gerade den Film "Capernaum" gesehen, in dem es um einen libanesischen Jungen geht, der unter schlimmen Bedingungen auf der Straße lebt und deshalb seine Eltern dafür verklagt, dass sie ihn geboren haben. Wer gibt irgendjemandem in unserer Wohlstandsgesellschaft das Recht zu urteilen, Menschen zum Tode, zu Elend und Hunger zu verdammen?
Links sein heißt für mich, ohne Wenn und Aber für Menschenrechte einzutreten. Das bedeutet auch, diese EU anzugreifen, die Flüchtlingsrettung kriminalisiert und die Maschen der Festung Europa immer enger zieht, damit das Elend der Welt, das an die Tür klopft, nicht herein kann. Linke Politik bedeutet nicht nur, für die Bekämpfung von Fluchtursachen einzutreten, sondern grenzenlose Solidarität zu üben mit den Opfern der Politik, die wir beenden wollen.