Unsere Kämpfe für Demokratie, Gleichheit, Feminismus, Frieden, Antifaschismus und Klimagerechtigkeit gehören zusammen

Eine solidarische Gesellschaft wird nur möglich, wenn wir die unterschiedlichen Kämpfe gegen Herrschaft und Ausbeutung zusammendenken. Im Bereich der Klimapolitik wird das sehr deutlich: Es geht uns um Klimagerechtigkeit, das bedeutet, dass die, die für die Klimakrise verantwortlich sind, dafür zur Rechenschaft gezogen werden müssen, dass wir nicht weiter auf Kosten des globalen Südens wirtschaften dürfen.

Es geht um die Grundlagen unserer Demokratie, zum einen, weil die Mennschheit nur eine sichere Zukunft hat, wenn sie die Klimakrise stoppt, zum anderen, weil wir bei der gesamten Energiewende auf demokratische Prinzipien setzen, bspw. auf Bürgerenergie, Kommunen und Genossenschaften. Es geht ganz grundlegend um Frieden, weil die Folgen der Klimakrise zunehmend Gründe schaffen für bewaffnete Konflikte. Es geht um Antifaschismus und Antirassismus, weil die Gegner wirksamen Klimaschutzes rechts sitzen, die Trumps, Bolsonaros, Weidels, Gaulands dieser Welt, weil unser Klima zu schützen auch bedeutet, Fluchtursachen zu bekämpfen. Es geht um Feminismus, weil Frauen, gerade im Süden, wesentlich stärker von den Folgen der Klimakrise betroffen sind, als Männer, weil es nur gemeinsam gelingen kann. Und es geht um Gleichheit, weil die kapitalistische Profitlogik alle Lebensbereiche durchdringt und auf Ausbeutung und Ungleichheit beruht, weltweit:

 

"[Die Widersprüche betreffen weit mehr als die Ökonomie, sondern auch] Widersprüche bei der sozialen Reproduktion, der Ökologie und der Politik. Hier produziert der Kapitalismus nicht zufällig regelmäßig Krisen. Getrieben vom Streben nach grenzenlosem Profit lebt er nicht nur von der Ausbeutung von Arbeit, sondern eignet sich auch die Natur, öffentliche Güter und unbezahlte Care-Arbeit an. Der Kapitalismus destabilisiert regelmäßig jene Voraussetzungen, die er – und wir alle – zum Leben brauchen. Die Krise ist somit Teil seiner DNA. Deshalb schlage ich ein erweitertes Verständnis des Kapitalismus vor. Eines, das auch die Belange von Feministen, Anti-Rassisten, Umweltschützern und Demokraten berücksichtigt. Denn man kann diese Anliegen nicht getrennt voneinander verfolgen – erst Recht nicht, wenn man nicht den Kapitalismus als Problem benennt." (Nancy Fraser)