
Auch die Linke unterstützt das Anliegen der Enercon-Beschäftigten nach einer sozial abgesicherten Zukunftsperspektive. Die Reaktion von Bundesregierung und Landesregierung in Niedersachsen aber kann angesichts ihrer Verantwortung für die Krise der Windkraft-Branche nur als scheinheilig bezeichnet werden. Die Parteien der Großen Koalition haben sowohl in Berlin als auch in Hannover die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetz entschieden und mitgetragen. Die Umstellung auf das Ausschreibungssystem hat zu einer Preisdruck-Spirale auf die Branche geführt, der Kostendruck wird, wie im Kapitalismus üblich, immer auf den Rücken der Arbeiterinnen und Arbeiter geladen.
Die handwerklich schlecht gemachte EEG-Reform hat nicht nur zu einem Einbruch beim Windkraft-Ausbau in Deutschland und zu mehr Stress im Job in der Branche geführt, sondern wie im Enercon-Fall auch zu Firmenverlagerungen und Stellenstreichungen. Die Politik ist verantwortlich für den Niedergang, sie muss die EEG-Reform rückgängig machen und den Windkraftausbau beschleunigen statt weiter ausbremsen.