dena-Studie fordert Kursänderung

Die heute vorgestellte dena-Leitstudie zeigt das Versagen der Bundesregierung und fordert zu Recht, dass die Bundesregierung bei Energiewende, Effizienz und im Verkehr endlich eine Kursänderung vollzieht und längst fällige Entscheidungen für Klimaschutz trifft. Es ist richtig, dass Energiewende und Klimaziele von ihrem Ziel 2050 her gedacht werden müssen. 
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Die Studie bringt neue Differenzierung in die oft sehr oberflächlich geführte Debatte und treibt die Bunderegierung, die nicht von der Bremse herunterkommt, vor sich her.

 

Die Studie erklärt der Bundesregierung das Energiesystem als ein großes Zukunftsprojekt, in dem die Sektoren Energie, Industrie, Gebäude und Verkehr nicht nebeneinander her wurschteln, sondern immer stärker systemisch miteinander verzahnt sind. Dringendes Handeln und richtungsweisende Entscheidungen sind gefordert, wo die Bundesregierung Initiativen vertagt, wie etwa die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung. Auch im Verkehrsbereich fehlen schlüssige Konzepte. Es ist das Verdienst dieser Studie, längst überfällige Entscheidungen anzumahnen. Der Kohleausstieg beispielsweise hätte schon vor Jahren angegangen werden müssen, um möglichst frühzeitig den Beschäftigten in den Regionen, die vom Strukturwandel betroffen sind, Alternativen zu bieten.

 

Doch leider finden sich auch die Interessen der fossilen Brennstoffindustrie in der Studie wieder, wo sie rein gar nichts verloren haben. Ihr Einfluss hat offensichtlich dazu geführt, dass den synthetischen Brennstoffen für die Zukunft ein Raum eingeräumt wird, der deutlich kritisch zu sehen ist. Denn synthetische Kraftstoffe benötigen fünf- bis sechs Mal soviel Strom wie direkte Elektroantriebe. Das ist nicht effizient und ein fragliches Ergebnis, denn als Effizienz-Denkfabrik sollte die dena die erheblichem Umwandlungsverluste bei synthetischen Kraftstoffen kritischer hinterfragen. In bestimmten Bereichen wie etwa bei der Seeschifffahrt, die nicht direkt elektrifizierbar sind, haben synthetische Brennstoffe möglicher Weise ihre Berechtigung. Der Jubel der fossilen Heizungsindustrie über dieses Studien-Ergebnis ist allerdings sehr verdächtig.