Lernen und handeln

 

Wir müssen reden! Der reiche Norden hat die Welt in die Klimakrise getrieben. Der ökologische Fußabdruck einer kleinen Minderheit der Menschheit zertrampelt die Lebenschancen der großen Mehrheit rund um den Globus. Die zehn reichsten Prozent der Erdbewohner pusten die Hälfte aller Klimagase in die Lust. Der wachstumsgeile Profit-Kapitalismus greift weiter um sich. Es reicht!

 

 

Doch Widerstand ist möglich. In Seattle wird ein Fracking-Flüssiggas-Terminal besetzt, gegen den Bau der North-Dakota-Erdöl-Pipeline werden Straßenblockaden gebaut. In den deutschen Braunkohlerevieren der Lausitz und NRW bringen abertausende Ende-Gelände-Aktivistinnen und -aktivisten Kohlebagger und Braunkohle-Meiler zum Stehen. Im Hambacher Fort bauen Waldschützer Baumhäuser, um die grünen Riesen vorm abholzenden Kohle-Dinosaurier RWE zu retten.

In Brasilien, wo eine rechte Elite die Macht wieder an sich gerissen hat, stehen sich Arm und Reich direkt gegenüber. Der Amazonas, die grüne Lunge der Erde, wird weiter für Profite einer kleinen, weißen Oligarchie dem Erdboden gleichgemacht. Wir müssen handeln, die Kämpfe verbinden, voneinander lernen, zuhören, uns Mut machen. Darum fahre ich zum Weltsozialforum. Darum mache ich Politik. Um diesem Treiben ein Ende zu setzen.

 

Lorenz Gösta Beutin ist Energie- und Klimapolitiker der Bundestagsfraktion der Partei Die Linke im Deutschen Bundestag

 

 

Aus der Jungen Welt vom 8.3.18