
"2016 gaben die Deutschen knapp 10 Milliarden Euro für Bio-Produkte aus. Eine Entwicklung, die auch an Schleswig-Holstein nicht vorbei geht. Unverständlicherweise fristet der Öko-Landbau an den meisten Berufsschulen in Norddeutschland jedoch weiterhin ein Nischendasein. Soll der sozial-ökologische Wandel gelingen, müsse deutlich in eine Aufwertung und Sensibilisierung für die Ausbildung im ökologischen Landbau investiert werden", kommentiert Lorenz Gösta Beutin, Mitglied des Bundestages, klima- und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. und Landessprecher seiner Partei die aktuelle NDR-Berichterstattung über mangelnde Ökoland-Ausbildung an Berufsschulen in Schleswig-Holstein.
Beutin weiter:
"Immer mehr Menschen entscheiden sich auch in Norddeutschland bewusst für neue Ernährungskonzepte. Darin liegt eine Chance den Landbau in Schleswig-Holstein noch stärker ökologisch zu forcieren. Nur wenn wir bereits in frühen Jahren in den Schulen für das Thema sensibilisieren, werden sich junge Menschen wieder verstärkt für eine Karriere im Landbau entscheiden. Eine stärkere Modernisierung des Landbaus im Hinblick auf sozial-ökologische Aspekte kann junge Menschen zurück auf die Höfe bringen".
"Das Land muss auf die Entwicklungen mit entsprechendem regionalen Engagement und Investitionen reagieren. Dies bringt auch wirtschaftliche Vorteile mit sich, wenn es der Region gelingt, sich noch stärker als Anbieter heimischer Bio-Produkte zu positionieren und diese über eine sozialere Preisgestaltung durch Subventionierung mehr in der Bevölkerung zu verankern. Vor allem auch deshalb, da bewusster und gesunder Konsum kein Privatvergnügen für finanziell Bessergestellte sein darf, sondern im Sinne gesellschaftlicher Teilhabe für alle Gesellschaftsschichten ermöglicht werden muss. Dafür sind nachhaltige und ganzheitliche Konzepte in der Landes- und Bundespolitik notwendig".