Die Klimafrage ist eine soziale Frage

Jetzt sitze ich im Zug nach Bonn. Dort findet morgen anlässlich des Weltklimagipfels die zentrale Klima-Kohle-Demo (Bonn, Münsterplatz, Samstag, 4.11., 12 Uhr) statt. Für uns als DIE LINKE ist Ökologie kein grünes Lifestyle-Thema, sondern eine im Kern soziale Frage. Während Deutschland nach außen so tut, als sei es Klimaschutz-Weltmeister, hat das mit der Realität wenig zu tun: Es wird, wenn die 

Politik nicht radikal geändert wird, die gesteckten Ziele verfehlen, es sorgt in der EU dafür, dass im Dienste der Autokonzerne Abgasrichtlinien verwässert werden und exportiert klimaschädliche Technologien in alle Welt. Die Reform des EEG hat zudem die großen Konzerne weiter gegenüber regionalen und genossenschaftlichen Projekten bevorteilt. Deshalb ist für uns die Klimafrage auch eine Frage des Eigentums, nicht zuletzt eine Frage des Gesellschaftssystems. Wenn es uns nicht gelingt, einen radikalen Wandel weg vom Primat des Profitinteresses hin zu nachhaltigem, sozialen und gerechten Wirtschaften zu erkämpfen, sieht es düster aus, besonders für die Staaten an der Peripherie der kapitalistischen Industrienationen. Deshalb gehören die Proteste gegen die deutsche Kohleverstromung am Wochenende mit zum Eintreten für Klimagerechtigkeit: "Für einen schnellen und sozialverträglichen Kohleausstieg und eine entschlossene und gerechte Klimapolitik." (aus dem Aufruf zur morgigen Demo)