
Vom 27. bis 29. November führte das Netzwerk politische Bildung ein Grundlagenseminar in Heide durch. Ziel des Seminars war es, gemeinsam mit Neumitgliedern und Mitgliedern, die sich neu in der Partei orientieren wollten, Grundlagen, Hintergründe und aktuelle Debatten in Bezug auf Geschichte und Gegenwart der LINKEN zu erarbeiten. Das Seminar leitete Lorenz Gösta Beutin, tatkräftig unterstützt von den Genoss*innen Sieglinde Steidinger und Dieter von Krooge aus Hamburg. Hatten sich ursprünglich 14 Genoss*innen
angemeldet, nahmen neben den drei Teamer*innen schließlich sechzehn Genoss*innen am Grundlagenseminar teil, einer der eher seltenen Fälle, bei denen mehr Interessierte an inhaltlichen Veranstaltungen teilnehmen, als ursprünglich angemeldet.
Im Grundlagenseminar verfolgen wir den Ansatz, im Plenum und in Arbeitsgruppen, mit Texten und Bildern, Wandzeitungen und Kurzreferaten uns zentrale Inhalte gemeinsam zu erarbeiten. So war das gesamte Wochenende geprägt von einer solidarischen und lebhaften Atmosphäre:

In der Einstiegsrunde ging es um das gegenseitige Kennenlernen, in Verbindung mit unterschiedlichen Persönlichkeiten mit Bezug zur Geschichte linker Bewegungen. Mit Meinungen und Vorurteilen über DIE LINKE und unserem persönlichen Zugang zur bundesdeutschen Geschichte 1945 bis 1989 setzten wir uns anschließend auseinander. Ein großer Block war sodann die Geschichte der LINKEN, angefangen 1989 mit dem Ende der DDR bis in unsere Zeit, die wir in Arbeitsgruppen bearbeitet haben.
Spannende Diskussionen ergaben sich auch beim inhaltlichen Block „Strategie und Krise des Neoliberalismus“. Hier stellten wir gemeinsam fest, dass gerade im Bereich politische Ökonomie noch großer Bildungsbedarf besteht, hier eine wichtige Aufgabe auch der Bildungsarbeit im Landesverband liegen könnte. Die Programmatik unserer Partei war sodann der letzte Themenblock, der sich mit allgemeinen, bundespolitischen Fragen beschäftigte.
Bei den beiden abschließenden Blöcken stand dann besonders Schleswig-Holstein im Mittelpunkt: Welche Themen spielen für unsere Partei momentan eine Rolle? Welche Aufgaben muss die Partei in Schleswig-Holstein angehen, wie können wir zur Umsetzung beitragen? Und schließlich: Wie ist unsere Partei aufgebaut, welche Strukturen gibt es, welche Möglichkeiten sich einzubringen?
Neben der Arbeit kam natürlich auch der soziale Teil nicht zu kurz, ob bei den guten Mahlzeiten in der Heider Jugendherberge, auf dem Heider Weihnachtsmarkt oder in der Kneipe, bei angeregten Diskussionen. Zum Schluss lobten die Teilnehmer*innen die gute Organisation des Seminars, die angenehme Diskussionsatmosphäre und besonders die Abschnitte über Geschichte der Partei und Situation in Schleswig-Holstein. Viele neue Erkenntnisse wurden mit nach Hause genommen, auch wenn viele Fragen angesichts der vielen in so kurzer Zeit angeschnittenen Themen offen blieben. Diese sollten aber als Anregungen für die weitere Bildungsarbeit im Landesverband dienen: Wäre ein eigenes Seminar zur Geschichte des Neoliberalismus möglich, auch eines zur Einführung in die politische Ökonomie? Können wir uns noch mehr mit der Geschichte linker und sozialer Bewegungen beschäftigen? Ist es auch möglich, auf der Homepage Lerninhalte zur Verfügung zu stellen, insbesondere weil jede*r die Möglichkeit hat, an jedem Seminar teilzunehmen? Wie führen wir Infostände durch, wie treten wir nach außen auf, wie werden wir argumentationsfähig? Und last but not least: Eigentlich müsste ein Grundlagenseminar länger dauern als nur ein Wochenende…