Was ist pietätlos?

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Pietätlos ist die mörderische EU-Außenpolitik!

Pietätlos sei die Aktion des Zentrums für Politische Schönheit​, Flüchtlinge würden instrumentalisiert ist von Seiten von Kritiker*innen zu hören. Nein, mörderisch ist die europäische Flüchtlingspolitik, ist eine Politik, die der Mehrheit der Menschen auf unserem Planeten nicht das Recht zugesteht, an den Reichtümern unserer Welt teilzuhaben, die mit aller Gewalt bestehendes Unrecht aufrechterhält.

 

Auch wenn die Aktion "Die Toten kommen" und der "Marsch der

Entschlossenen" auf den Effekt gesetzt haben -  sie haben aufgerüttelt, zu Diskussionen angeregt, gezwungen, Stellung zu beziehen. Und der gestrige Marsch und die symbolischen Bestattungen vor dem Bundestag, gegen alle Repressionen, haben den Protest dort hingetragen, wo er u.a. hingehört, dort wo ein Teil der Hauptverantwortlichen sitzt für diese mörderische Politik.

Wie mit Menschen umgegangen wird, wird exemplarisch deutlich an einem erschüternden Artikel in der taz. Erschütternd ist es, wie in einem vermeintlich zivilisierten Land umgegangen wird mit den Leichen von Flüchtlingen, die in letzter Konsequenz Opfer unserer "Wohlstandsgesellschaft" geworden sind. Im Kühlschrank übereinander geworfen, wie achtlos weggeworfener Müll. Nein, sind sind kein "Humankapital" gewesen im Leben, und auch im Tod wird ihnen die Würde nicht wiedergegeben. Auf diese und andere Missstände wollte die Aktion hinweisen. Und deshalb sind solche Aktionen immer und immer wieder richtig und notwendig, bis sich vielleicht etwas ändert, im Kleinen und im Großen.


Ja, es bräuchte ein globales Umdenken, weil die Frage, wie wir alle Menschen dieses Erdballs satt bekommen, wie wir allen ein Leben in Würde ermöglichen, frei von Ausbeutung und Krieg, eine zentrale Zukunftsfrage ist. Nein, ich bin nicht optimistisch, dass dies in den nächsten Jahren möglich wird, zu groß ist die Macht derjenigen, die ein Interesse haben an der Aufrechterhaltung dieser globalen Machtverhältnisse, derer, die von Armut, Krieg und Ausbeutung profitieren. Und doch gilt es immer wieder, dass wir uns nicht dumm machen lassen, dass wir immer wieder den Finger in die Wunde legen, das Unrecht benennen. Kapitalismus tötet - und es ist immer die Zeit, Sand ins Getriebe zu streuen!