
Etwa 80 Gäste kamen am 15. Juni zur Mobilisierungs-Veranstaltung des Bündnisses „War starts here – Keine Kriegs-Konferenz in Kiel“ in die Alte Mensa der Universität Kiel (CAU). Unter dem Fronttransparent für die Demo am 23. Juni wurde über die Kritik und die Alternativen zur Kiel Conference 2015 des „Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel“ (ISPK) und des COECSW der NATO diskutiert. Über Versuche, eine maritime Alternative zur Münchner Sicherheitskonferenz zu etablieren, redete Tobias Pflüger von der „Informationsstelle Militarisierung“. Er zeigte sich optimistisch, dass es mit einem so großen Bündnis möglich werde, die „Kiel Conference“ auf Perspektive zu stoppen:
Wenn der Druck in der Stadt für Frieden und zivile Konfliktlösungen und gegen eine Kriegs-Konferenz während der Kieler Woche groß sei, könnten sich Militär, Rüstungsindustrie und Wissenschaft
nicht mehr leisten, gegen die Interessen der Bevölkerung so eine Konferenz in abgeriegeltem Kreis durchzuführen.
Ruben Reid berichtete als studentischer Experte für die Einführung einer Zivilklausel an der CAU über den Stand der Auseinandersetzungen, besonders über den Widerstand gegen eine Verpflichtung von Lehre und Forschung auf zivile Zwecke aus dem ISPK, dessen Direktor Krause eine „linksextreme“ Verschwörung hinter den Initiativen zur Einführung von Zivilklauseln an deutschen Hochschulen vermutet.
Frank Thurow von der „Antimilitaristischen Stadtrundfahrt“ zeigte mit seinem Referat einen kleinen Überblick über die Geschichte antimilitaristischen Widerstands in Kiel und Umgebung. Thema von Mechthild Klingenburg-Vogel war die Frage der Medienberichterstattung gerade angesichts der Ukraine-Krise.
Frank Hornschu, Geschäftsführer des DGB KERN, schließlich berichtete über einen Beschluss des DGB (Pressemeldung), eine Alternative zur „Kiel Conference“ zu schaffen. An die Stelle der Sicherheitskonferenz müsse eine Konferenz für Frieden, Demokratie und Entwicklungszusammenarbeit treten, als öffentliche Veranstaltung, in der unterschiedliche zivilgesellschaftliche Gruppen in die Diskussion kommen können zu den genannten Themen. Frank Hornschu betonte:
„Die Gewerkschaften sind Teil der Friedensbewegung und machen sich – anknüpfend an eine lange Tradition im Kampf gegen Faschismus und Militarismus – für eine aktive und nachhaltige Friedenspolitik stark.“
- Kiel Conference 2016
- Gegen den Kriegseinsatz in Syrien
- Interview zur Kiel Conference
- Aufruf "War starts here - Keine Kriegs-Konferenz in Kiel"
- Kommentar: Kriegs-Konferenz versenken!
- LinX 6/2015: Kiel Conference 2015
- Vom Volksfest zur NATO-Show
- NATO und Wissenschaft in Kiel vereint?
- Sammlung der Texte zur Kiel Conference